Der innere Antreiber „Streng dich an“

Die inneren Antreiber sind interne Stressoren, dass heisst innere Ursachen von Stress. Die Gründe von Stress liegen nämlich nicht immer im Aussen. Sondern oft auch im Innen - und sind umso schwieriger aufzulösen.

 

Ich habe ja schon über die inneren Antreiber „Mach schnell“ und „Sei perfekt“ geschrieben. Heute möchte ich mich dem Antreiber „Streng dich an“ widmen:

 

Arbeit ist anstrengend, Spass ist keine Arbeit. Arbeit ist stress.

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Alles was Spass macht, sollte nicht mit Geld vergütet werden, weil Arbeit ja anstrengend ist? Ist das auch deine Haltung?

 

Beispiele gefällig?

  • Du organisierst eine Feier für Freunde und Familie. Das hat viel Zeit und Nerven gekostet. Wie schwer fällt es dir, Geld für deine Zeit und Nerven anzunehmen, wenn es dir jemand anbietet?
  • Du hast eine Ausbildung abgeschlossen (z.B. Coach, Yogalehrer/in etc.) und möchtest nun üben. Wie schwer fällt es dir, für deine Lektion/Sitzung dafür Geld anzunehmen?
  • "voller Freude arbeiten" verursacht in dir ein seltsames Gefühl? Du kannst das kaum nachvollziehen?
  • "Ich arbeite gerne unter Druck"

So banal das tönt: Würdest du denn einer Freundin empfehlen, ihre Dienstleistungen gratis anzubieten? Wenn nein, warum willst du das denn?

Warum kannst du dir nicht vorstellen, entspannt und voller Freude zu arbeiten? Ohne Druck, sondern so wie es dir gerade passt?

 

Wenn du dich hier wiederfindest: Willkommen innerer Antreiber „Streng dich an“.

 

Die guten Seiten dieses inneren Antreibers

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Natürlich hat der innere Antreiber namens „Streng dich an“ seine guten Seiten:

  • Du bist sehr engagiert
  • Du denkst immer ein bisschen weiter als andere
  • Du bist sehr belastbar (bevor du brichst)
  • Du gibst immer dein Bestes

Die Schattenseiten (und ursache für Stress)

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Aber – und du ahnst es – es gibt auch hier Schattenseiten:

  • Du wagst es nicht, Nein zu sagen und Arbeit / Gefallen abzulehnen
  • Deine Gedanken drehen sich oft im Kreis über Themen die schon abgeschlossen sind / noch gar nicht eingetroffen sind
  • Du bist überlastet
  • Du gibst auch dein Bestes bei Dingen, die gar nicht wichtig sind
  • Du erlaubst dir keine Pausen oder lustvolles, entspanntes Arbeiten

Intellektuell magst du sogar alles verstehen, was ich soeben geschrieben habe. Aber du scheinst nicht „aus deiner Haut“ zu kommen, sprich deine Emotionen und dein Verhalten ändern zu können. Um dein Gedankenmuster und somit dein Verhaltensmuster zu ändern musst du zuerst verstehen, woher dieser Innere Antreiber namens „streng dich an“ entstanden ist:

 

Dieser Innere Antreiber ist in deiner Kindheit entstanden, in deiner „vulnerablen Phase“. Das heisst, als du noch klein warst (maximal 7 Jahre alt). Negative Stimmungen deiner Eltern hast du dabei auf dich bezogen, wie z.B.

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Dein Vater kommt nach Hause. Du hast ein Bild gemalt und rennst voller Freude auf ihn zu um ihm das Bild zu zeigen. Er schaut es an und meint „oh, da hast du aber über den Rand gemalt, das stimmt so noch nicht. Probier’s doch nochmal – und streng dich ein bisschen mehr an“.

 

Als Kind kannst du intellektuell noch nicht verstehen, dass dies eine „objektive“ Aussage ist (also sich nur auf die Sache bezieht) und beziehst das damit verbundene Stirnrunzeln auf dich. Du nimmst die Aussage „Streng dich mehr an“ persönlich – und kreierst daraus eine Coping-Strategie. Du beginnst, dich immer mehr anzustrengen, sei es in der Schule, bei der Prüfung, etc.

 

Aus dieser Coping Strategie entwickelt sich dann der innere Antreiber – du versuchst Situationen, an denen du Angst verspüren könntest, schon vorher mittels hohem „Einsatz“ zu entschärfen. Du zeigst offen, wie sehr du dich angestrengt hast – oder kommunizierst das dann auch lautstark.

 

Die Ausprägungen sind dabei sehr unterschiedlich und zahlreich:

  • „Ich hab sooo viel Stress“ ist einer dieser Aussagen als Erwachsene/r.
  • „Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen“ ebenso.
  • „Ach, mit dem was mir Spass macht, kann ich kein Geld verdienen“ auch.
  • „Ach, das ist doch kein grosses Ding, das kann doch jede/r“ auch.

Falls du dich hier erkennst: Heute darfst du als Erwachsenen-Ich eingreifen, wenn du bemerkst, dass dein innerer Antreiber dir schadet und deine Bedürfnisse mit Füssen tritt.

 

Ist so einfach gesagt, nicht wahr? Ich unterstütze dich dabei gerne. Denn die Lösung ist dabei so individuell wie die Situation, die sie ausgelöst hat.